In der Tatra

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Symphonische Dichtung für Orchester | 25'
3 3 3 3 - 4 3 3 1 - Schl - Hf - Str
Uraufführung: 25.11.1902, Prag; Tschechische Philharmonie Prag, Dir. Oskar Nedbal

Im Jahre 1902 schuf Vítězslav Novák sein bis dahin bedeutendstes und bis heute erfolgreichstes Orchesterwerk: die symphonische Dichtung In der Tatra op. 26. Novák selbst hat das außermusikalische Programm von In der Tatra in seinem Vorwort zur Partitur wie folgt skizziert:

»Gedrückte Stimmung vor drohendem Gewitter. Weißgraue Nebel schleichen über zerklüftete steile Bergabhänge dahin. Der Sonne gelingt es trotzdem, durch die Wolken hindurchzudringen und diese erhaben düstre Landschaft auf kurze Zeit zu erhellen. Doch schon sind neue Wolken da, sie verdichten sich, werden drohender, und blendende Blitze flackern auf und ab. Der Sturm bricht los. Seine Wut bricht sich an den granitnen Felswänden der Tatra… Nach hartem Kampfe tritt Ruhe ein. Die untergehende Sonne vergoldet die Gipfel der Berge und von ferne her ertönt das Abendgeläute… Über der Tatra neigt sich die Nacht in einem mit Perlen besäten Schleier…«

Zum biographischen Hintergrund bemerkte Vladimír Lébl: »Wir wissen, dass Novák seine geliebte Tatra sehr intim kannte; er fuhr jedes Jahr in das Gebirge, aber nicht wie ein Städter, sondern als tüchtiger Sportler, als begeisterter und geschickter Bergsteiger. Bei einem gefährlichen Aufstieg entkam er nur wie durch ein Wunder dem Tod. […Sie] ist ein Symbol der rebellischen Jánošík-Kräfte des slowakischen Volkes, der aufständischen und siegreichen Kräfte. Das musikalische Gewebe des Werkes, das unmittelbar mit der Struktur der Sonata erocia zusammenhängt, das gewaltige Pathos des ringenden Mittelteils, das alles berechtigt uns zu einer solchen Auslegung. Durch seine Gedankenkraft, durch die intonatorische und bauliche Einheitlichkeit ist dieses Werk der schönste Ausdruck tschechischer Symphonik und steht hoch über nur zeitlichen Naturbildern.« (Vladimír Lébl: Vítězslav Novák, Prag 1968).